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Realexperiment D: Mobilität: Fuhrpark innovativ/ Nutzer-optimiert

Die betriebliche Mobilität bei der Stadt Reutlingen und ihren Eigenbetrieben ist derzeit überwiegend mit konventionellen Antrieben realisiert. Zur Erreichung der städtischen Klimaneutralität im Jahr 2040 ist es von nötigen diesen Sektor auf alternative Antriebe umzurüsten. Die städtischen Verkehrsbetriebe sind hier mit Ihrem Angebot seitens Busverkehr bzw. der Betriebsdienste zu großem Maß an den städtischen Emissionen beteiligt. Verstärkend kommt der regulatorische Druck durch die „Clean-Vehicles-Directive“ der Europäischen Union hinzu, welche für Verkehrsbetriebe feste Quoten zur Beschaffung von sauberen Fahrzeugen vorschreibt. Bei der benötigten Transformation sind neben dem Wechsel der Fahrzeugantriebe auch die begleitende Infrastruktur zu schaffen. So ist ein Ziel des RE D die Untersuchung des Ausbaubedarfs der Ladeinfrastruktur ausgehend vom Bestand zu den zukünftig benötigten Kapazitäten. Weiterhin soll von einem überwiegend dezentral organisierten Fuhrpark partizipativ mit allen fuhrparkbesitzenden und -nutzenden Ämtern eine Lösung zur Reorganisation des PKW-Fuhrparks gefunden werden. So beschafft und verwaltet jedes städtische Amt bzw. Eigenbetrieb derzeit seine Fahrzeuge selbst. Durch Reorganisation soll es hier zu einer Effizienzsteigerung und Senkung von Emissionen sowie Kosten kommen.

Kontakt:
Prof. Dr. Frank Truckenmüller
Hochschule Reutlingen

Komponenten des Realexperimentes D

Die betriebliche Mobilität im Konzern Stadt Reutlingen wird überwiegend mit konventionellen Antrieben realisiert. Zur Erreichung von städtischen im Jahr 2040 ist es unabdingbar, die Mobilität auf alternative Antriebe umzurüsten und zugleich die infrastrukturellen, organisatorischen und verhaltensbezogenen Voraussetzungen zu schaffen. Im Rahmen eines partizipativen Prozesses (mittels Umfragen und Workshops) an dem alle fuhrparkbesitzenden und nutzenden Ämter sowie ausgewählte Eigenbetriebe der Stadt beteiligt waren, wurde ein Konzept zur Reorganisation des städtischen Fuhrparks entwickelt, das im Verlauf des Anschlussvorhabens sukzessive umgesetzt wird. Konkret soll so der Mobilitätsbedarf der Stadtverwaltung Reutlingen auf einen zentralisierten Fuhrpark, Carsharing und die verstärkte Nutzung von ÖPNV sowie Fahrräder umverteilt werden. Parallel wurden Hemmnisse und Treiber der Reorganisation erhoben, deren Berücksichtigung auch für andere Stadtkontexte relevant sind. Zu den Hemmnissen gehören ineffektive dezentrale verwaltete Einzelflotten, fehlende Mobilitätsangebote und ein schwierige und langwieriger Datenerhebungsprozess. Wesentlich treibend stellte sich demgegenüber die datengestützte Prozessanalyse dar, durch die Transparenz hergestellt und Kosteneinsparungspotentiale identifiziert werden konnten. Zur Unterstützung der Planung infrastruktureller Maßnahmen wurden eine Potentialabschätzung und Untersuchung zur Machbarkeit des bidirektionalen Ladens vorgenommen. schaffen zudem über die Projektlaufzeit hinaus Anreize zum Aufbau geeigneter Infrastruktur. Durch die Entwicklung und Einführung der E-Mobilität-Schulung im Konzern konnte eine Sensibilisierung zur Nutzung alternativ angetriebener Fahrzeuge erreicht werden und zugleich eine Verstetigung in Gang gesetzt werden.
Das Teilexperiment D1 setzte bei seiner Lösungsfindung auf einen partizipativen Prozess bei dem alle fuhrparkbesitzenden und -nutzenden Ämter sowie ausgewählte Eigenbetriebe der Stadt beteiligt sind. Über eine Kombination aus Umfrage sowie folgenden Workshopprozess war es möglich den Gesamtbestand der städtischen Fahr-zeuge zu ermitteln und im Folgenden über Lösungen zu dessen Reorganisation zu beraten. Für die Erstellung der Umfrage zum Fahrzeugbestand wurde im Frühjahr 2022 ein Arbeitskreis zur Formulierung des Inhalts geschaffen. Diesem Arbeitskreis angehörig waren neben den Projektmitarbeitern des RE D, Vertreter der Task-Force Klima und Umwelt, des Hauptamtes, der Stadtkämmerei, der Stadtentwässerung und der technischen Betriebsdienste Reutlingen. Das Konsortium verständigte sich auf die Erstellung der Umfrage in Form einer teilweise vorausgefüllten Liste, die sogenannte „Fuhrparkliste“. Hierin wurden sämtliche relevante Daten zum Fahrzeugbestand, Fahrzeugart, Beschaffungsart, Standort und dem Betrieb abgefragt. Die folgende Aufarbeitung und Auswertung der Kerndaten, wie beispielsweise Fahrzeuganzahl, Standort, Antriebsart und Auslastung fand im Folgenden statt. Mit regelmäßigen Rücksprachen im Arbeitskreis erfolgte die Präsentation vor der Stadtverwaltung im Januar 2023. Parallel hierzu fand ab Herbst die Planung des weiteren Prozesses und der Workshops statt. Hierbei wurde ein zweistufiges Vorgehen gewählt. Mit Beendigung der Workshop-Phase fand über die Auswertung aller in den Workshops erarbeiten Materialen die Definition von Handlungsempfehlungen statt. Diese ermöglichen es, die Reorganisation möglichst effizient und nah an den gemeinschaftlich erarbeiten Grundlagen durchzuführen.
Das Teilexperiment D2 zeichnet sich hingegen bei der Zielerreichung durch die Nutzung von Forschungsarbeiten und Versuchen am realen Fahrzeug aus. So wurden im Rahmen von einer umfangreichen Forschungsarbeit sowie drei weiteren folgende Thematiken untersucht: 1.Ermittlung des Potentials von batterie- und wasserstoffelektrischen Nutzfahr-zeugen hinsichtlich ihrer Einsatzfähigkeit und Wirtschaftlichkeit im alltäglichen Einsatz. 2. Ermittlung des Potentials zur Eigenbedarfsdeckung beim Laden von E-Bussen über ein Vor-Ort verbautes PV-System. 3. Ermittlung des Potentials von bidirektionalem Laden bei den städtischen Verkehrsbetrieben zur Teilnahme am Regelenergiemarkt und anteiligen Deckung der Energiekosten. 4. Durchführung einer Standortanalyse zur Untersuchung der Betriebshöfe der städtischen Verkehrsbetriebe hinsichtlich ihrer Eignung beim weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur. Aufbauend auf den durchgeführten Forschungsarbeiten und ihren Resultaten ist als letzter Schritt die Gründung eine „Arbeitskreises Ladeinfrastruktur“ zu erfolgen.
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